Messe Stuttgart blickt optimistisch in die Zukunft
Rund 35 Veranstaltungen bis Jahresende / Ohne Zuführung von Fremdkapital durch die Krise / Messen bleiben Orte der persönlichen Begegnung
Die Messe Stuttgart hat im Zuge der Bilanzpressekonferenz auf das Jahr 2021 zurückgeschaut und einen Ausblick auf die zweite Jahreshälfte 2022 gegeben. Der Blick zurück zeigt wie 2020 auf, wie stark der negative Einfluss der Coronapandemie auf das Unternehmen war. Nach den schwierigsten Jahren der Unternehmensgeschichte blickt die Messe Stuttgart aber zuversichtlich auf die kommenden Monate.
„Seit Ende März dürfen in Baden-Württemberg wieder Messen stattfinden. Das hat zur Folge, dass wir unsere Projekte endlich wieder voranbringen können“, sagt Roland Bleinroth, Geschäftsführer der Messe Stuttgart. „Auch wenn die Messen im ersten Quartal noch komplett untersagt waren, sind unsere Teams nun hoch motiviert und freuen sich auf die anstehenden Veranstaltungen.“
Messe Stuttgart präsentiert neue Veranstaltungen
Bis Ende des Jahres 2022 plant die Messe Stuttgart mit insgesamt rund 35 Veranstaltungen. Dazu gehören auch Neuprodukte, die die Mitarbeitenden der Messe während des Coronastillstands vorangetrieben haben. Mit der GrindingHub (17. bis 20. Mai) ist ein neues internationales Drehkreuz für Schleiftechnologie und Superfinishing entstanden. Unter der Federführung der Messe Stuttgart findet zudem erstmals die „f-cell“ (4. bis 5 Oktober) statt, die sich mit Themen rund um Wasserstoff und Brennstoffzellen befasst. Vom 18. bis 20. November folgt die BRAWO, eine Blasorchester-Messe, die nach zweimaliger Verschiebung Premiere feiert. Den Abschluss der Erstveranstaltungen macht die International Tents and Structures (29. November bis 1. Dezember). Die Fachmesse bietet Ausstellerinnen und Ausstellern Lösungen rund um temporäre Strukturen, Zelte, Zubehör und Dienstleistungen.
Ohne Zuführung von Fremdkapital durch die Krise
Der optimistische Blick nach vorne täuscht aber nicht über das enttäuschende abgelaufene Geschäftsjahr 2021 hinweg, das die Messe Stuttgart mit einem Gesamtertrag in Höhe von 40,1 Millionen Euro abschließt. „Für uns ist es das dritte Pandemiejahr. Wir sprechen von drei nahezu verlorenen Geschäftsjahren, deren Auswirkungen ein großes Minus nach sich gezogen haben“, sagt Stefan Lohnert, Geschäftsführer der Messe Stuttgart.
Mit einem Fehlbetrag in Höhe von 5,9 Millionen Euro ist das Ergebnis weit entfernt von den positiven Erträgen in den Jahren zuvor. Insgesamt 4.744 Ausstellerinnen und Aussteller waren im vergangenen Jahr in Stuttgart vor Ort. 32 der ursprünglich geplanten 67 Messen konnten unter den jeweils geltenden Corona-Verordnungen in Stuttgart stattfinden. 254.580 Besucherinnen und Besucher waren in den Messehallen und im ICS Internationales Congresscenter Stuttgart zu Gast.
„Wir sind dankbar um die Veranstaltungen, die 2021 im engen Rahmen der jeweils geltenden Corona-Verordnungen des Landes möglich waren“, sagt Stefan Lohnert. So hatten die Veranstaltungen zur Folge, dass die Messe Stuttgart eine als zunächst notwendig erachtete Fremdkapitalzuführung über eine Bürgschaft der Gesellschafter nicht benötigte. Auch wenn die Gesellschafter, das Land Baden-Württemberg und die Landeshauptstadt Stuttgart früh ihre Unterstützung signalisiert hatten, kam die Stuttgarter Messe ohne Zuführung von Fremdkapital oder Gesellschafterzuschüssen durch die Krise.
Pandemie zeigt: Messen bleiben Orte der persönlichen Begegnung
Neben den Präsenzmessen fanden 2021 pandemiebedingt auch zwölf digitale Veranstaltungen statt. Die digitale Transformation und der Klimawandel haben einen wesentlichen Einfluss auf die Branche. Die Messewelt befindet sich in einem Wandel. „Die Erfahrungen aus den vergangenen zwei Jahren haben gezeigt, dass sich das Messewesen nicht vollständig digitalisieren lässt“, sagt Stefan Lohnert. „Dennoch gibt es einzelne Themen und Schwerpunkte, die durchaus digital abbildbar sind.“ Gute Erfahrungen mit digitalen Formaten machte die Messe in den Bereichen Finanzen und Bildung.
Trotzdem ist durch die Zeiten der Pandemie deutlich geworden, wie wichtig Formate in Präsenz sind. „Messen sind ein Ort des Zusammenkommens und Erlebens – in Präsenz und zunehmend auch in digitalen Welten“, sagt Roland Bleinroth. „Die Pandemie hat uns aber gezeigt, dass der direkte Dialog und der persönliche Kontakt nicht digitalisiert werden kann.“
AMB, Stuttgarter Messeherbst und Comic Con Stuttgart schließen das Jahr ab
Neben den Premierenveranstaltungen folgen in diesem Jahr deshalb noch zahlreiche weitere große Präsenzmessen in Stuttgart. Vom 13. bis 17. September findet die Metallbearbeitungsmesse AMB statt. Es folgen die südback (22. bis 25. Oktober) und interbad (25. bis 28. Oktober). Anschließend warten die Publikumslieblinge: Vom 17. bis 20. November geht der Stuttgarter Messeherbsts an den Start. Die Comic Con Stuttgart folgt vom 26. bis 27. November unmittelbar im Anschluss.