Hausärztliche Impfpraxis in der Eventlocation Alte Kelter

Pragmatisch ungewöhnlich

Die Teams der Stadt Fellbach und der Schwabendlandhalle unterstützen seit Mitte April verstärkt ansässige Hausärzte mit Raum, Service und ihrem Eventmanagement-Know-how. Eine ambulante Impfpraxis ist eingerichtet und ein Hygienekonzept ist etabliert. Damit können die Praxis-Mitarbeiter:innen die Eventlocation als erweiterten Arbeitsraum nutzen.

Hausärztliche Impfpraxis. Die Alte Kelter, eine Location der Schwabenlandhalle Fellbach Betriebs GmbH, steht seit kurzem lokalen Hausärzten als ergänzende Praxisräume zur Verfügung. Das Team der Halle hat für das Projekt sein Wissen erweitert rund um die Anforderungen des Praxis- und Labormanagements, dazu ein passendes Hygienekonzept entwickelt und die Warte-, Behandlungs- sowie Ruhezonen passend aufgebaut. Dazu ist für die Hausarzt-Mitarbeiter:innen, die in nun den externen Praxisräumen arbeiten, noch die Infrastruktur zur Impfstoffvorbereitung eingerichtet worden.

Vier Hausarztpraxen nutzen das Zentrum bereits. Sie vergeben die Termine direkt an ihre Patienten, bestellen die Impfwilligen aber in die Alte Kelter. Somit wird der normale Betrieb der Praxen nicht gestört und die Auflagen werden eingehalten. Die Eventprofis der Schwabendlandhalle sorgen, dank aktuellem Wissen rund um die Anforderungen und Bedürfnisse der Praxisteams und Patienten, für reibungslose, sichere Abläufe.

„Natürlich ist eine Impfpraxis etwas anderes als unser bisheriges Kerngeschäft“, erklärt Jens Mohrmann, Geschäftsführer der Schwabenlandhalle Fellbach Betriebs GmbH. Doch sowohl für Veranstaltungen als auch für die Impfpraxis sei eine gute Organisation die Grundlage, damit die Kunden zufrieden sind“.

Bis Meetings, Symposien oder auch Kongresse wieder möglich sind, unterstützt das Team von Mohrmann neben den Hausärzten auch seine neuen und alte Kunden mit einem Streaming-Studio, hybriden, kreativen Ansätzen und viel Erfahrung in ausgefeilten Hygienekonzepten für erfolgreiche Zusammenkünfte auch während der Pandemie.

„Es ist durchaus etwas ungewöhnlich, in der Alten Kelter eine Impfpraxis einzurichten, doch wir gehen momentan sehr pragmatisch vor, um zu helfen und zu unterstützen. Die Corona-Pandemie fordert uns alle“, erklärt Fellbachs Oberbürgermeisterin Gabriele Zull. „Je schneller die Impfkampagne voranschreitet, desto besser, betont sie. „Wir wollen das Impfen für alle Beteiligte möglichst einfach machen, damit wir hier schnell vorankommen“.

Nahezu barrierefrei erfüllen die Veranstaltungshäuser, egal ob städtisch oder kommunal, diesen wichtigen, gesellschaftlichen Nutzen: Sie bieten beste Infrastruktur, gute Anbindung, flexible Fläche und die Erfahrung sowie das Improvisationstalent der Eventprofis. Sie unterstützen so direkt und unkompliziert alle Beteiligten bei der Bekämpfung der Pandemie.

Das Angebot erweiterter Praxisräume mit einer professionellen Organisation kommt bei den Ärzten gut an. Die Impfpraxis ist ein Erfolg – bereits am ersten Tag nutzten zwei Hausärzte das Angebot. „Wir können hier besser und schneller agieren als in unseren Praxisräumen und haben auch für die Ruhezone nach dem Impfen mehr Platz“, resümiert Petra Conrad, Fachärztin für Allgemeinmedizin, erfreut. 

Nicole Bauer, Projektleiterin Hausärztliche Impfpraxis

„Eine gute Organisation und eine optimale Besucherführung spielen bei dem Modellprojekt der ,Hausärztlichen Impfpraxis‘ eine wichtige Rolle. Aufgrund unserer langjährigen Erfahrung, besonders bei Durchführung und Koordination von vielfältigen Veranstaltungen, wie zum Beispiel Messen, können wir erprobte Konzepte zur Besucherführung auch auf andere Bereiche übertragen.

Mit einer speziell auf die Bedürfnisse der Ärzte und Impflinge abgestimmte Infrastruktur sorgen wir für einen reibungslosen Ablauf. Impfungen können so schnell, effizient und mit den erforderlichen Abstandsregeln durchgeführt werden. So kommt das erworbene Veranstaltungs-Know-how jetzt auch anderen zugute. Wir leisten mit dem Einrichten der ,Hausärztlichen Impfpraxis‘ einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag in Pandemiezeiten.“

Meine Top-3-Learnings:

  1. Kommunikation ist wichtig: die Koordination zwischen Projektleiter, Mitarbeiter:innen vor Ort sowie den Ärzten ist eingespielt und läuft Hand in Hand. Kurze Abstimmungswege sowie ein regelmäßiger Austausch mit allen Beteiligten sind von Vorteil
  2. Flexibilität ist gefordert: Je nachdem, wie viel Impfstoff die Ärzte erhalten, müssen Öffnungszeiten und Personaleinsatz oft kurzfristig angepasst werden.
  3. Gemeinsam macht erfolgreich: Das Modellprojekt ist getragen vom großen Zusammenhalt und aller Kooperationspartner, also der Stadt Fellbach, der Schwabenlandhalle Fellbach Betriebsgesellschaft mbH und den Hausarztpraxen, sowie dem überdurchschnittlichen Engagement aller Beteiligten. Es zeigt: Wenn alle gemeinsam an einem Strang ziehen, kann ein erfolgreiches, vielleicht nie da gewesenes Projekt ins Leben gerufen werden.