Messestandort Stuttgart ist klimaneutral

16.05.20

Unternehmen gleicht Emissionen aus Geschäftsaktivitäten vollständig über international anerkannte Klimaschutzprojekte aus

Der Messestandort Stuttgart ist jetzt klimaneutral. Für Insider keine Überraschung, denn die Messe Stuttgart ist in Sachen Nachhaltigkeit unter den Messegesellschaften in Deutschland schon lange ganz vorne mit dabei. Mit der Zertifizierung als klimaneutraler Messestandort hat sie den nächsten Schritt in diese Richtung gemacht.

Neben dem konsequenten Einsatz von hundertprozentigem CO2-neutralen Strom werden nun unvermeidbare CO2-Emissionen mit Kompensationsmaßnahmen ausgeglichen. Das Siegel als „klimaneutraler Messestandort“ stammt von der ClimatePartner GmbH aus München, die Unternehmen in Sachen Klimaschutz berät und Umweltschutzprojekte in Deutschland und auf der ganzen Welt fördert.

Zentrales Element der Unternehmensführung

„Wir übernehmen damit Verantwortung für den Klimaschutz, denn Nachhaltigkeitsbewusstsein ist ein zentrales Element unserer Unternehmensführung“, sagt Roland Bleinroth, Sprecher der Geschäftsführung der Messe Stuttgart. Ein nachhaltig geführtes Unternehmen sichere nicht nur die Bedürfnisse künftiger Generationen, sondern „gewinnt auch an Attraktivität für Kunden und stärkt die Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen.“

Zusammen mit dem zertifizierten Beratungsunternehmen ClimatePartner hat die Messe Stuttgart über Wochen die CO2-Bilanz der Messe ermittelt, Maßnahmen zur Optimierung vorgeschlagen und mit umgesetzt. Um ein klimaneutraler Standort zu sein, unterstützt die Messe zwei international anerkannte Klimaschutzprojekte, welche nachweislich Treibhausgase einsparen und einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der globalen Erwärmung leisten. Zu den beiden ausgewählten Projekten, die zu je 50 Prozent gleichwertig gefördert werden, gehören ein regionales Programm in Freiburg im Breisgau, das wiederum ein Schutzprojekt im Amazonas-Regenwald unterstützt, sowie zwei Windparks im Nordosten Chinas.

CO2-Emissionen werden ausgeglichen

„Durch die Unterstützung dieser Klimaschutzprojekte gleichen wir unsere CO2-Emissionen zu gleichen Anteilen aus und fördern außerdem das Erreichen der globalen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals)“, bestätigt Messegeschäftsführer Stefan Lohnert. Die Projekte seien nach strengen Kriterien aufgrund höchster Standards zertifiziert und erfüllten neben der Emissionseinsparung vier grundlegende Kriterien: Zusätzlichkeit, Ausschluss von Doppelzählungen, Dauerhaftigkeit und Überprüfung durch unabhängige Dritte. „Gerade das regionale Projekt im Breisgau ist ein wichtiger Beitrag, um den heimischen Wald widerstandsfähiger zu machen und auf die Auswirkungen des Klimawandels vorzubereiten“, sagt Lohnert.

Gemeint ist der Verein Bergwaldprojekt e.V., der mithilfe vieler Freiwilliger und Fachkräfte Waldgebiete in ganz Deutschland schützt. Im Freiburger Stadtwald verbessert das Projekt seit 2001 die Lebensbedingungen für Auerhuhn und Haselhuhn. Für die beiden Rauhfußhuhnarten ist der Schwarzwald dem Verein zufolge einer der letzten intakten Lebensräume außerhalb der Alpen. Um die Klimaneutralität zu garantieren, unterstützt ClimatePartner über dieses Freiburger Bergwaldprojekt zusätzlich ein international anerkanntes Waldschutzprogramm in Brasilien: die „Várzea“, ein Ökosystem in Pará an der Amazonasmündung. Auf 90.000 Hektar schützt das Projekt „Ecomapuá“ den Wald und verbietet die kommerzielle Abholzung. Für die 94 ansässigen Familien schafft es alternative Einkommensquellen, zum Beispiel durch den Handel mit der Açaí-Frucht. Weil das Projekt auf diese Weise die Entwicklung in einer der ärmsten Regionen im Nordosten Brasiliens fördert, ist es laut ClimatePartner neben dem „Verified Carbon Standard“ auch mit dem „Social Carbon Standard“ zertifiziert.

Förderprojekt in China: Elektrizität durch Windenergie

Das zweite Vorhaben unterstützt zwei Windkraftanlagen in den Provinzen Hebei und Innere Mongolei im Nordosten Chinas, wo starke Winde emissionsfrei Elektrizität generieren und den Energiekonsum einer stetig wachsenden Bevölkerung decken helfen. Mithilfe dieser Windparks wird ClimatePartner zufolge eine klimafreundliche Stromerzeugung sichergestellt, da gerade in diesen Provinzen immer noch sehr viel Elektrizität aus Kohlekraftwerken gewonnen wird, die bekanntermaßen zu den großen Klimakillern zählen. Der Einsatz der beiden Windfarmen hat nicht nur die Luftqualität in den dortigen Städten verbessert, sondern zudem einen positiven Einfluss auf die Wirtschaftsentwicklung mithilfe der regenerativen Energieerzeugung genommen.

Die Klimaneutralität des Messestandorts Stuttgart ist übrigens problemlos nachvollziehbar: Unter www.climatepartner.com/12990-1810-1001 kann man den CO2-Ausgleich mit den aktuellen Klimaschutzprojekten sowie die Urkunde für die Messe Stuttgart einsehen.

Richtungsweisenden Standard gesetzt

Nachhaltiges Engagement ist für die Messe Stuttgart und das ICS Internationales Congresscenter Stuttgart kein Neuland. Bereits im Jahr 2010 hatte die Messegesellschaft mit dem Green Statement einen richtungsweisenden Standard für die Branche gesetzt. Anfang November 2012 schloss sich die Messe Stuttgart und das ICS dem vom Europäischen Verband der Veranstaltungs-Centren und German Convention Bureau ins Leben gerufene Branchenkodex „fairpflichtet“ an. Und 2015 trat die Messe Stuttgart der „KLIMAWIN“, der Nachhaltigkeitsinitiative des Landes Baden-Württemberg, bei und dokumentiert seither transparent ihr Engagement für nachhaltiges Wirtschaften.

Seit Juli 2017 veröffentlicht die Messe Stuttgart einen eigenen Nachhaltigkeitsbericht, der regelmäßig fortgeschrieben wird. Der Bericht gibt einen Überblick über die aktuellen Nachhaltigkeitsaktivitäten und -ziele der Messe Stuttgart und ist online abrufbar unter www.messe-stuttgart.de/das-unternehmen/wir-ueber-uns/verantwortung/