Interview mit Norbert Hartmann
"2022 rechnen wir mit einem positiven Ergebnis"
Sechs Fragen an Norbert Hartmann, Leiter Kultur-und Kongresszentrum Liederhalle Stuttgart.
Nach zwei Jahren Renovierung und Corona-bedingtem Shutdown - wie geht es dem Team der Liederhalle?
"Dem Team der Liederhalle geht es gut. Natürlich ist der Corona-bedingte Shutdown nicht schön, aber da geht es uns wie der gesamten Veranstaltungsbranche. Wir machen das Beste aus der Situation und bereiten uns darauf vor, nach Corona wieder Gastgeber für Live- und Präsenzveranstaltungen zu sein."
Unsere Sanierungsarbeiten konnten trotz der Pandemie so gut wie abgeschlossen werden. Somit können wir uns den Impfwilligen in neuem Glanz präsentieren. Wir freuen uns schon jetzt darauf, auch allen anderen Kunden das „neue“ Kongresszentrum zu präsentieren.
Was sind die wichtigsten Neuerungen in Infrastruktur?
"Im Fokus der Sanierungsarbeiten waren einerseits der Brandschutz, die Gebäudeleit- und Netzwerktechnik sowie die Bühnen- und Veranstaltungstechnik. Diese Investitionen waren zwingend erforderlich, um konkurrenzfähig zu bleiben.
Zudem ist der Backstage-Bereich des Hegel-Saals vergrößert worden. Somit steht nun zusätzliche Fläche zur Verfügung. Sie kann mit flexiblen Raumteilern für unterschiedliche Arbeitsbereiche, wie Büros, Künstler- und Mitarbeiter-Aufenthaltsraum oder auch als Lager genutzt werden.
Die Decken in den Foyers sind in einem dunklen Blauton gestrichen, ein neues Besucherleitsystem, eine LED-Videowand am Haupteingang sowie Holzelemente an Bars, Treppenaufgängen und im Toilettenbereich geben dem Kongressbereich ein modernes Ambiente."
Inwiefern hat die Pandemie die Erneuerung der traditionsreichen Liederhalle beeinflusst?
"Die Pandemie hat auf die traditionelle Liederhalle, also den Beethoven- und den Mozart-Saal, keine großen Auswirkungen; bis auf die Tatsache, dass keine Veranstaltungen durchgeführt werden durften, die der Unterhaltung dienen. Insofern gab es keine Konzerte mehr und die Säle blieben leer."
Und inwieweit wirkt sich die Pandemie auf die möglichen Event-Formate aus?
"Nach Ende der Pandemie wird der Kongress- und Tagungsbereich meines Erachtens ein anderer sein, wir werden uns verstärkt auf digitale und/oder hybride Veranstaltungen einstellen müssen. Wir müssen unsere Kunden mit Sicherheit mehr beraten und wir werden unseren Kunden alle möglichen Event-Formate aufzeigen. Eine spannende und reizvolle Aufgabe."
Wann wird das Haus komplett fertig sein und wie sehen ihre Prognosen für den Veranstaltungsbetrieb aus?
"Im Grunde ist das Haus seit Start des Impfzentrums im Dezember 2020 wieder offen, allerdings nur für einem kleinen Besucherkreis, nämlich die Impflinge. Nach Ende der Impfkampagne und nach ein paar noch notwendigen Restarbeiten kann das Haus voraussichtlich im Herbst 2021 wieder für alle öffnen.
Somit werden wir das Geschäftsjahr 2021, wie auch 2020, mit einem kräftigen Minus abschließen. Für das Jahr 2022 gehen wir wieder von einem weitgehend „normalen“ Veranstaltungsbetrieb und damit auch von einem positiven Ergebnis aus."
Was möchten Sie Ihren (potenziellen) Kunden gerne noch mitgeben?
"Es ist Geduld und Durchhaltevermögen gefragt. Wir sind auf einem guten Weg, die Pandemie gemeinsam zu überwinden und dann sehen wir uns alle bei Präsenzveranstaltungen in unseren Räumlichkeiten wieder."
Vielen Dank, Herr Hartmann!